Schneekatastrophe Jänner 2019

Einsatzkräfte schaufeln auf einem rießen Schneeberg vor einem Haus

Update: Montag, 14. Jänner 2019, 7:00 Uhr

Heute KHD-Bereitschaften von den BFVs Hartberg, Weiz, Feldbach, Bruck/Mur und Fürstenfeld in der Gemeinde Mariazell (inkl. Ortsteilen Gußwerk, Halltal und Gollrad) mit 451 Mann im Einsatz.


Update: Sonntag, 13. Jänner 2019, 00:21 Uhr

Der Landesfeuerwehrverband Steiermark informiert:

Rund 140 „Feuerwehrler“ aus dem BFV Bruck an der Mur werden am Sonntag nachbarschaftliche Katastrophenhilfe in Niederösterreich leisten.

Der Ortsteil Neuhaus der Gemeinde Gaming (NÖ) ist in der Nähe von Mariazell gelegen und dieser ist von niederösterreichischer Seite zur Zeit nicht mehr erreichbar. Deswegen wurde Unterstützung aus der Steiermark angefordert, um die dort 16 befindlichen Objekte von der Schneelast zu befreien.

Ob ein KHD-Einsatz im Raum Mariazell bzw. Gußwerk notwendig wird, obliegt der Einschätzung bzw. Beurteilung eines Statikers. Diese Lagebeurteilung ist für Sonntag vorgesehen.

Sollte die Lagebeurteilung einen etwaigen Feuerwehreinsatz erforderlich machen, so wird dieser durch Feuerwehrkräfte aus den Bereichsfeuerwehrverbänden Weiz und Hartberg bewerkstelligt, die für genau diese Situation in Bereitschaft stehen. KHD-Bereitschaften aus Fürstenfeld und Feldbach sind im Anlassfall verfügbar, sollte die Lagesituation einen Einsatz dieser Kräfte notwendig machen – im Moment ist das aber noch nicht der Fall.


Update: Freitag 11. Jänner 2019, 17:00 Uhr

Pressemitteilung

Keine Gefahr für Objekte in der Stadtgemeinde Mariazell

Aufgrund der starken Schneefälle in den letzten Tagen wurde im Auftrag des Bürgermeisters heute eine Erhebung der Dachlasten im gesamten Gemeindegebiet durchgeführt. Dabei wurden durch die beigezogenen Sachverständigen (Statiker) festgestellt, dass dzt. keinerlei akutes Gefährdungspotential vorliegt. In der Bewertung wurden die prognostizierten Schneemengen für die nächsten Tage mit einbezogen.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Hauseigentümer selbst verantwortlich für die präventive Entfernung von Dachschnee und Eis sind. Es ist dies nicht die Aufgabe der freiwilligen Einsatzorganisationen.

Der Bürgermeister:

Manfred Seebacher

Übersicht zur Schneelast Foto © Screenshot ZAMG

Liebe Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger!

Nach einer Beruhigung am Freitag sind für Samstag und Sonntag neuerlich massive Schneefälle angekündigt. Weil die Gefahr besteht, dass das Mariazellerland komplett von der Außenwelt abgeschnitten wird, wurden am Mittwoch noch 50.000 Liter Diesel in den Ort gebracht und von den Tankstellen gebunkert. „Das war unbedingt nötig, denn wenn der Diesel ausgeht, steht hier alles“, sagt Bürgermeister Seebacher, der mit der Koordination der Arbeiten alle Hände voll zu tun hat.

Leider war es auf Grund der momentanen Wetter- und Schneesituation unseren Dienstleistern nicht möglich in den letzten Tagen überall ordnungsgemäß alle Müllbehälter zu entleeren. Wir hoffen sehr, dass die Müllabfuhr bis zum nächsten Abfuhrtermin wieder in geregelten Bahnen verläuft.

Bis dahin bitten wir Sie, Ihre Müllbehälter wieder von der Straße zu entfernen um die Schneeräumung damit nicht zu behindern.

Weiters dürfen wir Sie darüber informieren, dass das ASZ am Freitag den 11.01.2019 leider geschlossen bleibt.

Bei etwaigen Änderungen der aktuellen Situation werden wir Sie umgehend über unsere Homepage informieren. www.mariazell.gv.at

Wir bitten um Ihr Verständnis!


Update: Donnerstag 10. Jänner 2019, 23.00 Uhr

Der Mariazeller Bürgermeister Manfred Seebacher (SPÖ) bringt die Lage gegenüber der Kleinen Zeitung auf den Punkt: „Alles, was vier Räder hat, ist gegen den Schnee im Einsatz, aber das ist immer noch zuwenig.“ Alle verfügbaren Fahrer haben in den letzten zehn Tagen nur wenig geschlafen und sehnen sich nach einem Ende der Schneefälle. Die Stadt Graz hat bereits drei Lkw geschickt, einige Frächter fahren für Mariazell und auch die Bauern sind mit ihren Traktoren unermüdlich im Einsatz.

Mehrere tausend Lkw-Ladungen voll Schnee wurden laut Seebacher schon aus der Stadt gebracht: „Neben dem Friedhof ist ein Graben, da geht noch viel hinein.“ Trotzdem sucht man nach weiteren Lastwagen und vor allem nach einer starken, leistungsfähigen Schneefräse. Die Bezirkshauptmannschaft Bruck-Mürzzuschlag hilft bei der Suche

Schneebilder aus Mariazell - 10. Jänner 2019 - Foto: Josef Kuss
Schneebilder aus Mariazell – 10. Jänner 2019 – Foto: Josef Kuss

Die einzige Strecke über die Mariazell auf steirischer Seite noch erreichbar ist, ist über Mürzzuschlag und den Lahnsattel. Sonst bleibt nur noch die Strecke über Annaberg und Josefsberg nach Lilienfeld. Das ist auch jene Route, die am wenigsten von Lawinen bedroht ist, beim Lahnsattel kann man nie wissen, sollten die Schneefälle anhalten.

Ob Katastrophenalarm ausgerufen wird, entscheiden die Experten des Landes, Seebacher wagt dafür keine Prognose: „Wenn es jetzt zu schneien aufhören würde, könnten wir das bewältigen. Aber wenn es am Wochenende so kommt wie die Meteorologen sagen, dann ist alles möglich.“

Weitere Schneebilder von Josef Kuss finden Sie auf Mariazell Online!

Textquelle: Franz Pototschnig-Kleine Zeitung


Update: Mittwoch 9. Jänner, 20:45 Uhr – Wie ist die Lage in Mariazell?

Bgm. Manfred Seebacher in einem Interview an die Woche.
„In der Gemeinde ist die Lage ruhig. Im Stadtgebiet bereiten uns die Schneemassen schön langsam Probleme. Wir bringen den Schnee nicht mehr aus den Straßen und Gassen“, so Seebacher.
In dieser Ausnahmesituation bietet das Gesundheitszentrum Mariazell zusätzlich zu den üblichen Öffnungszeiten auch einen Bereitschaftsdienst in der Nacht an, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. „Die Notarztversorgung ist zwar noch gewährleistet. Auf dem Straßenweg können wir die Spitäler Lilienfeld und Mürzzuschlag bzw. in weiterer Folge Bruck immer noch anfahren, aber trotzdem gibt die 24-Stunden-Versorgung Sicherheit“, so Seebacher.

Halten Dächer der Schneelast noch stand?

HBI Werner SVATEK, Kommandant der FF-Mariazell erklärt in einem Interview an die Kleine Zeitung.
In Mariazell sei die Lage noch im grünen Bereich: „Die Lage ist noch beherrschbar. Aber man muss selbst ein bisschen vorsorgen. Es wäre nur gefährlich, wenn es regnet oder wenn es warm wird“, gibt Svatek Entwarnung.

Folgende Firmen können im Mariazellerland beauftragt werden um die Dächer vom Schneedruck zu befreien.

  1. Firma Krejcza, Tel.: 03882/2132
  2. Firma Dallago, Tel.: 03882/3289
  3. Firma Zefferer,Tel.: 03882/2594

Sachverständige, Baumeister und Zimmermann-Meister können das Gewicht einschätzen und feststellen ob „Gefahr-in-Verzug“ ist. 

Durch die enormen Schneefälle in den letzten Tagen sind im Besonderen auch die Feuerwehren in Teilen der Steiermark stark gefordert. Speziell die Feuerwehren der Bereichsfeuerwehrverbände Liezen und Bruck an der Mur sowie Judenburg, Leoben und Mürzzuschlag hatten ob der widrigen Wetterbedingungen seit Beginn der Schneefälle am 5.1. dJ einiges zu tun.

In Summe standen seit dem Einsetzen der Extremwettersituation bereits über 100 Feuerwehren mit knapp 1.270 Feuerwehrmännern und –frauen im „schneebedingten“ Hilfeleistungseinsatz. Alleine heute Vormittag (9.1.) waren es 20 Feuerwehren, die mit etwas über 200 Einsatzkräften im Dienst am Nächsten standen/stehen.

Der Großteil der Feuerwehren befindet sich im Bereichsfeuerwehrverband Liezen, wo um 15 Uhr auch der Bereichsführungsstab zusammentritt und seine Arbeit aufnimmt, um die bestehenden und noch kommenden Einsatzanforderungen zu koordinieren – wie Liezens Bereichsfeuerwehrkommandant Oberbrandrat Heinz Hartl heute Mittag mitgeteilt hat.

Das derzeitige Einsatzportfolio in den betroffenen Gebieten erstreckt sich von:
• Fahrzeugbergungen,
• Freimachen von Verkehrswegen durch das Entfernen durch Schneelast oder durch Windwurf geknickter Bäume,
• Unterstützungsarbeiten für den Einsatz von Bundesheer-Hubschraubern (Versorgungs- und Erkundungsflüge)
• Versorgungsfahrten für eingeschlossene Personen,
• Evakuierungsunterstützung (=> aktuell am Präbichl 2 Feuerwehren FF Vordernberg und FF Hafning),
• Freiräumen und Freihalten von Wasserbezugsstellen – und punktuell –
• Schneeräumung von Dächern, die einer „Gefahr-in-Verzug-Situation“ unterlagen.

Allgemeine Bitte an die Bevölkerung
Die steigende Schneelast auf dem Dach bereitet so manchem Hausbesitzer in der nördlichen Obersteiermark Sorgen. Deswegen häufen sich in den letzten Stunden auch die Anrufe bei den Feuerwehren. „Grundsätzlich sollte sicher aber jeder besorgte Hausbesitzer, der Zweifel hegt, ob sein Dach dem Schneedruck gewachsen ist, zunächst etwa an Statiker, Architekten, Dachdecker, Zimmerer oder auch an den Maschinenring wenden, ehe der Feuerwehr-Notruf gewählt wird. Denn das alles sind Fachleute, welche die Lage vor Ort beurteilen und gegebenenfalls Maßnahmen setzen können – bis hin zur gewerblichen Schneeentfernung.

Feuerwehren können ausschließlich nur dann zur Hilfe geholt werden, wenn eine ausdrückliche ‚Gefahr-im-Verzug-Situation‘ gegeben ist“, so Leichtfried weiter. „Was wir nämlich auch vermeiden wollen ist, unsere Mitglieder unnötig in Gefahr zu bringen.

Leider hat sich in den letzten Tagen in Einzelfällen auch gezeigt, dass Leute an die Feuerwehren herantreten und um Unterstützung bitten, einfach aus dem Grund heraus, um sich die Kosten der gewerblichen Schneeräumung zu ersparen. Dafür können und wollen wir nicht da sein, das ist wirklich Sache der Professionisten, die hier in erster Linie für Sicherungs- und Räummaßnahmen einzuplanen sind“, so Leichtfried. „Sollten Dächer jedoch akut einsturzgefährdet sein, so werden die Feuerwehren auf solche Einsätze vorbereitet sein“, erklärt Leichtfried abschließend.

Weiters weist LBD Leichtfried auch darauf hin, dass Hydranten beim Schneeräumen nicht „zugeschoben“ werden, frei zugänglich bleiben, nicht von einer Eisschicht bedeckt sind und auch nicht verparkt werden. Das erleichtert die schnelle Hilfe der Feuerwehren bei einem Brandeinsatz ungemein.

Landesfeuerwehrverband Steiermark

[ ZU DEN STRASSENSPERREN IM MARIAZELLERLAND ]