FF Mariazell bei 24-Stunden-Katastrophenschutzübung am Böhler-Werksgelände

Am 16. und 17. Mai 2025 fand auf dem Gelände der voestalpine BÖHLER Edelstahl GmbH & Co KG in Kapfenberg eine der bisher größten Katastrophenschutzübungen in der Region statt. Im Rahmen eines fiktiven Unwetterereignisses – das in den frühen Morgenstunden des 16. Mai schwere Schäden an Werkshallen und Infrastruktur verursacht haben sollte – trainierten mehrere Einheiten der KHD-Bereitschaft 42 unter realitätsnahen Bedingungen unterschiedlichste Einsatzszenarien.

Insgesamt waren an der zweitägigen Übung 280 Feuerwehrangehörige von 24 Feuerwehren mit rund 80 Fahrzeugen beteiligt. Ergänzt wurden die Einsatzkräfte durch das Rote Kreuz, die Bergrettung sowie den KHD-Führungsstab mit etwa 20 Personen. Ziel war es, im Zusammenspiel der verschiedenen Organisationen sowohl die Kommunikation als auch die Koordination und operative Abwicklung von Großschadenslagen zu erproben.

Der Übungsverlauf gliederte sich in verschiedene Phasen und Einsatzschwerpunkte: Bereits um 14:30 Uhr wurde der Feuerwehr-Abschnitt 06 „Unteres Mürztal“ mit sieben Feuerwehren, 16 Fahrzeugen und 50 Mitgliedern zur Unterstützung der Betriebsfeuerwehr alarmiert. Ab 15:30 Uhr folgte der VI. Zug (Sturm- und Hageleinsatz) gemeinsam mit MRAS-Kräften (Menschenrettung und Absturzsicherung) aus dem Bereich Bruck an der Mur. Um 17:30 Uhr rückte der V. Zug (2. Technischer Zug) zusammen mit der Bergrettung Kapfenberg in den vorbereiteten Bereitstellungsraum am Böhler-Großparkplatz ein. Im weiteren Verlauf kamen auch der I., II. und III. Zug mit spezifischen Aufgaben wie Brandbekämpfung, Menschenrettung und Auspumparbeiten zum Einsatz. Der VII. Zug (Versorgungszug) stellte die durchgehende Versorgung aller eingesetzten Kräfte sicher. Die Einsatzleitung wurde vom KHD-Kommando im Hotel Böhlerstern durchgeführt.

Die Freiwillige Feuerwehr Mariazell war aktiv in das Übungsgeschehen eingebunden. Zwei Mitglieder des Drohnenteams Mariazell waren mit dem MTF (Mannschaftstransportfahrzeug) vor Ort und setzten in den Nachtstunden die Bereichsfeuerwehrdrohne zur Lageerkundung und Dokumentation ein. Zudem war ein siebenköpfiges Team mit dem LKW und technischer Ausrüstung im V. Zug (2. Technischer Zug) im Einsatz. Ein weiteres Mitglied der FF Mariazell unterstützte die Einsatzleitung direkt im Führungsteam.

Inhaltlich umfasste die Übung ein breites Spektrum an Herausforderungen: Sichern von beschädigten Hallendächern mit Planen, Beseitigen von Unwetterschäden, Personenrettungen aus Schächten und Bachläufen, Einsatz in unwegsamem Gelände, Verkehrsunfälle mit mehreren Verletzten, sowie das Unschädlich machen ausgelaufener Gefahrenstoffe. Die enge Abstimmung mit der Werksleitung und der Einsatzführung im Zusammenspiel verschiedener Organisationen stand dabei stets im Vordergrund.

Auch hochrangige Vertreter der Feuerwehr waren bei der Übung anwesend. Der Bereichs- und Landesfeuerwehrkommandant LBD Leichtfried machte sich vor Ort ein Bild vom professionellen Vorgehen der Einsatzkräfte und begleiteten die Übung aktiv.

Bericht OLM d.V. Sprosec
Fotos FF-Mariazell